Das Museum bietet mit seinen unterschiedlichen schulischen Besuchergruppen und durch die Entwicklungsarbeit an didaktischen Lernarrangements und Lernlaboren vielfältige Möglichkeiten für Forschung und universitäre Lehre. Auch die Sammlung unterstützt die universitäre Lehre und Forschung aber auch private Recherchen.
Wissenschaftliche Forschung
Wissenschaftliche Forschung ist ein eigenes Arbeitsfeld des Museums. Neben Erschließungsprojekten zur Sammlung und der Bereitstellung ihrer Bestände für Forschungsvorhaben steht die systematische Weiterentwicklung innovativer Ausstellungsdidaktik im Mittelpunkt. Ein besonderer Vorteil ist hierbei die enge Verbindung des Museums mit der Universität.
Die Sammlung wird wie ein öffentliches Archiv genutzt für Forschungsvorhaben jeder Art, von der Zulassungsarbeit bis zur Dissertation und privaten Vorhaben. Ein Teil der Bestände wurde durch Dissertationen und Editionsprojekte zur historischen Bildungsforschung erschlossen. Seit 2017 beteiligt sich das Museum an dem BMBF-geförderten Digitalisierungs- und Forschungsprojekt „Objekte im Netz“, einem Gemeinschaftsprojekt der Sammlungen der Universität mit dem Germanischen Nationalmuseum.
Mit dem Ziel einer systematischen Weiterentwicklung des Formats „Ausstellung“ wird insbesondere das „forschende Lernen“ von Kindern und Jugendlichen in den Blick genommen. Entwickelt und beforscht werden Praxismodelle für Lehre, Forschung, Schule, Museum und die universitären Sammlungen. Zwischen 2010 und 2023 wurden zusammen mit Partnern nacheinander Lernwerkstätten für Mathematik (Matheland und Mathelier), Naturwissenschaften und Technik (Technikland) sowie für Geschichte („Schule im Nationalsozialismus“ und Schülerprotesten 1968-1972) und Künstliche Intelligenz entwickelt.
Ein spannendes Arbeitsfeld eröffnet das Interesse vieler Schulen an Wissenschaft und Forschung. Mit Unterstützung durch die Robert Bosch Stiftung entstanden 2011 bis 2015 mehrere Projekte zur Vermittlung von Wissenschaft an Mittelschüler. 2022 und 2023 vermittelt das von der Klaus Tschira Stiftung geförderte Projekt „Gemeinsam“ Wissenschaftliche Forschung zum Klimawandel an Mittelschulen. Zugleich kooperiert das Museum regelmäßig mit P- und W-Seminaren der gymnasialen Oberstufe.
Inneruniversitäre Vernetzung des Museums
Die enge Verbindung mit der Universität ist eine Besonderheit des Schulmuseums Nürnberg.
Durch die langjährige Integration in den Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik bzw. Erziehungswissenschaft entwickelte sich eine starke und kontinuierliche wissenschaftliche Orientierung des Museums, die auch nach der Zuordnung zur Universitätsverwaltung (2014) trägt. Die enge Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Lehrstühlen der Universität, darunter der Lehrstuhl für Geschichtsdidaktik oder auch der Lehrstuhl für Didaktik des Deutschen als Zweitsprache, lassen laufend neue Projekte und Vorhaben entstehen. Die intensive Kooperation mit der Zentralkustodie stärkt die Verbindung zum bundesweiten Netzwerk der Universitätssammlungen. Seit 2017 ist das Museum im Beirat des Zentrums für Lehrerinnen- und Lehrerbildung (ZfL) und des Kunst und Kulturpädagogischen Zentrums der Stadt Nürnberg (KPZ) aktiv.
Universitäre Lehre
Die Sammlung und das Museum bieten vielfältige Möglichkeiten für Lernen und Training insbesondere von Lehramtsstudierenden. Studierende entwickeln und testen zusammen mit Schülerinnen und Schülern Lerncoaching-Methoden oder auch die didaktischen und pädagogischen Formate des Museums, vom einfachen Workshop bis zu den Lernwerkstätten. Die Sammlung und ihre faszinierenden Objekte wiederum werden genutzt zur Anmoderation von Themen in Vorlesungen, zur Umsetzung bildungshistorischer Seminare aber auch für die Lernlabore sowie für Zulassungs- und Bachelorarbeiten.
Hefte von Nobelpreisträgern, einzigartig illustrierte Fibeln, Schülertagebücher zu Flakeinsätzen in Auschwitz, aber auch Glaskästen mit Froscheiern, Wandkarten, Schulbänke, Liebesbriefe auf Löschpapier – dieses weite Spektrum kennzeichnet die 1973 gegründete Schulgeschichtliche Sammlung der Universität Erlangen-Nürnberg. Sie gilt mit über 30.000 Schulbüchern und rund 150.000 allgemeinen Objekten zur Schulgeschichte als eine der größten ihrer Art in Deutschland.