Irgendjemand muss einfach etwas tun. Wie in einem Rausch waren sie alle, Nachbarn, Mitschüler:innen, die ganze Bevölkerung nach dem deutschen Sieg über Frankreich 1940. Für den 18jährigen Hanno Günther in Berlin war dieser Krieg ein Verbrechen. Zusammen mit Elisabeth Pungs, die er während seiner Bäckereiausbildung kennengelernt hatte, und Wolfgang Pander – alle drei waren überzeugte Kommunisten – stellte er eine Flugblattserie her: „Das freie Wort“. Die drei verbreiteten darin Nachrichten über die Kriegslage und forderten Frieden und Meinungsfreiheit. Außerdem forderten sie Rüstungsarbeiter zur Sabotage auf. Wenig später bildete er zusammen mit anderen ehemaligen Schülern der Berliner Rütlingschule einen Widerstandskreis, in dem regelmäßig marxistische Schriften gelesen wurden. Am 28. Juli 1941 wurde Hanno festgenommen und im Oktober gleichen Jahres zusammen mit sechs seiner Mitstreiter zum Tode verurteilt. Am 3. Dezember 1942 wurde Hanno Günther mit nur 21 Jahren hingerichtet.
Quellen:
Hanno Günther – Wikipedia
German Resistance Memorial Center – Biographie (gdw-berlin.de)
Bildquelle: Gedenkstätte Deutscher Widerstand